Mit der Einführung der YouTube Stories erfüllt die größte Video-Plattform der Welt einen weiteren Schritt zu einem vollkommenen Sozialen Netzwerk. Dieser Blogbeitrag behandelt die Funktionen und Potentiale der YouTube-Stories und schaut in die Zukunft.
Story, Story, Story – Wer kopiert von wem?
Sie ist wohl das derzeit meistkopierteste Element von Sozialen Netzwerken: Die Story. Beiträge mit einer maximalen Länge von 15 Sekunden werden chronologisch geordnet und sind maximal 24 Stunden sichtbar. Danach verschwinden sie. Erfinder dieser Funktion ist zweifelsohne Snapchat. Neben dem privaten Austausch von Videos und Fotos eröffnete das Unternehmen mit der gelben Glocke deutlich vor allen anderen die Story-Funktion. Im Gegensatz zu privaten Snapchat-Nachrichten sind Story-Beiträge mehrmals ansehbar. Der Ersteller hat zudem die Möglichkeit zu sehen, welche Person seine Story angesehen hat. Zuschauer können einzelne Beiträge direkt kommentieren. Durch vorgefertigte Masken wie „Stell mir eine Frage“ „Ja/Nein-Abstimmungen“ oder „Balken-Umfragen“ wird der Kontakt zwischen Zuschauer und Ersteller vereinfacht.
Mit dem großen Erfolg der Story übernahmen viele Konkurrenten ähnliche Modelle. Hierbei sind vor allem Instagram und Facebook zu nennen, die dieselbe Funktionalität vorweisen können.
Jetzt auch YouTube?
YouTube-Stories unterscheiden sich dennoch von anderen Stories. Zum Einen sind Stories nicht für jeden Kanal zugänglich. Erst ab 10.000 Abonnenten kann die Story-Funktion beantragt werden. Zudem bleibt die Story für 7 Tage erhalten, nicht wie ansonsten für 24 Stunden. Ein weiterer Unterschied ist, dass Stories NUR von Smartphones aufgerufen werden können. Computer- oder Tablet-Nutzer bleiben außen vor. Stories erscheinen auf der Kanalseite auf dem Tab „Stories“ und sind im Abofeed für die Abonnenten verfügbar. Außerdem können sie auch Nichtabonnenten auf der Startseite und auf einigen Wiedergabeseiten angezeigt werden. Genauere Angaben macht YouTube nicht. Sieht ein Nichtabonnent die Story, kann er direkt darüber den zugehörigen Kanal abonnieren (siehe rechts).
YouTube Story von nichtabonnierten Kanal
Pro & Contra
Um YouTube-Stories in den Marketing-Mix zu involvieren, müssen Vor- und Nachteile abgewägt werden. Dies geschieht zunächst unter Vorbehalt, da sich die YouTube-Story noch in der Beta-Phase befindet.
Nachteile:
- erst ab 10.000 Abonnenten nutzbar
- kein bloßes Kopieren der Story aus anderen Netzwerken auf Grund der längeren Speicherung
- nur für Smartphones
Vorteile:
- Weniger Konkurrenz als bei anderen Stories
- Weniger Aufwand und längere Story-Projekte auf Grund der längeren Speicherung
- Stärkung der Community
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Fazit
YouTube-Stories sind vor allem für bereits etablierte Großfirmen und Influencer sinnvoll. Durch die Anforderungen und Platzierungen seitens YouTube, fällt die Generierung neuer Zuschauer schwer. Für die bestehende Kundenbeziehung jedoch ist die YouTube-Story optimal. Durch das wöchentliche Löschen bleibt die Story lange abrufbar und wird somit von möglichst vielen gesehen. Der geringe Konkurrenzkampf trägt ebenfalls dazu bei. Dieselbe Story aus bspw. Facebook und Instagram zu kopieren ist auf Grund der verschiedenen Eigenschaften nicht zu empfehlen.